Montag, 31. März 2014

Mail von Herrn Stang

Sehr geehrte Frau Brinkmann, sehr geehrte Frau Wahab,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Saatkrähenschutz. Sie befürchten, dass im Rahmen der Maßnahmen im Clarenbachpark Saatkrähen gejagt bzw. geschossen werden. In der Angelegenheit teile ich Ihnen Folgendes mit:

Die Stadt Soest hat einen Arbeitskreis „Saatkrähen“ eingerichtet, was ich ausdrücklich begrüße. In diesem Gremium besteht die Möglichkeit, Lösungen für einen sachgerechten Ausgleich zwischen den Interessen des Artenschutzes und dem Anliegen der Anwohner auf ein möglichst störungsfreies Wohnumfeld zu beraten. In diesem Arbeitskreis sind neben den verschiedenen örtlichen Interessengruppen auch die Vogelschutzwarte des LANUV, die Biologische Station ABU e.V. sowie der Saatkrähenexperte Dr. Diederik van Liere aus Assen (Niederlande) vertreten, so dass die Artenschutzbelange entsprechende Berücksichtigung finden.

Der Arbeitskreis "Saatkrähen" hat bei seinen Beratungen vorgeschlagen, die Umsiedlungsaktion im nordöstlichen Bereich des Clarenbachpark im Jahr 2014 fortzusetzen. Dies wurde von den politischen Gremien der Stadt Soest aufgegriffen und in der Form dann auch bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Soest beantragt und auch genehmigt. Der Abschuss von Saatkrähen wurde nicht genehmigt!

Zur Fortführung der Aktion im Clarenbachpark hat die Vogelschutzwarte beim LANUV in der Vergangenheit die Auffassung vertreten, dass wegen der ausbleibenden Erfolge bisheriger Vergrämungsmaßnahmen weitere Eingriffe in den Brutkolonien der Saatkrähe in der Stadt Soest nicht befürwortet würden. Nun hat sich gezeigt, dass der Brutbestand der Saatkrähe im Clarenbachpark durch die durchgeführten Maßnahmen (Entfernung der Nester) reduziert wurde und sich die Konfliktsituation für die Anwohner geringfügig, jedoch noch nicht ausreichend, entspannte. Aus Sicht des LANUV gilt es diesen Weg im Interesse der Anwohner und unter Berücksichtigung der Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes fortzuführen. Deshalb hat das LANUV die Fortführung der Aktion im Clarenbachpark unter Berücksichtigung brutbiologischer und witterungsbedingter Aspekte nicht abgelehnt.

Herr Dr. van Liere hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass eine Umsiedlung nicht bereits nach einer einmaligen Aktion erfolgreich sein kann, da die Saatkrähe sehr intelligent und lernfähig sei. Insofern steht die Fortführung der Umsiedlungsmaßnahme im nordöstlichen Bereich des Clarenbachpark nicht im Widerspruch zu den Positionen der beteiligten Saatkrähenexperten.

Nach Mitteilung des Kreises Soest erfolgen aktuell noch die Entfernungs- bzw. Umsetzungsmaßnahmen der Nester und Nestfragmente durch Einsatz der Baumkletterer entsprechend der Vorgaben der artenschutzrechtlichen Genehmigung. Vor Ort erfolgen regelmäßige Kontrollen durch das Ordnungsamt des Kreises bzw. durch das Umweltamt der Stadt Soest. Beschwerden über den Einsatz einer Böllerschussanlage liegen nicht vor.

Sofern Ihnen konkrete Hinweise auf eine mögliche illegale Vergrämung vorliegen sollten, empfehle ich Ihnen, diese an den Kreis Soest weiterzuleiten, damit diese Hinweise vor Ort zeitnah überprüft werden können.

Angesichts der aktuell genehmigten Maßnahmen sehe ich für mich keinen Handlungsbedarf.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Stang

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Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen
Referat III - 4 "Biotop- und Artenschutz"

40190 Düsseldorf
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Tel:  0211-4566-409
Mail: christian.stang@mkulnv.nrw.de

Elvira hat heute morgen mehrmals vesucht Herrn Stang zu telefonisch zu erreichen. Just danach bekam ich diese Email von ihm. Lustigerweise hat man vor ein paar Tagen noch behauptet, von mir waere niemals eine Mail eingegangen...

Ja, es stimmt. Das Ordnungsamt war im Park. Heute zum ersten Mal!!
Ja, Frau Rennebaum von der unteren Landschaftsbehoerde war auch fuer 1,5 Std dort. Allerdings zu einer Tageszeit, in der generell nicht gejagt wird. Ich habe Herrn Stang die Videos, Bilder, Kommentare von Leuten die die Boellermaschine gehoert haben, geschickt.